Zu Beginn des Turniers findet eine Auslosung statt, bei der Gruppen aus je drei Teams gebildet werden. Je nach Teamanzahl können auch mal Vierer-Gruppen entstehen.
Fünf Auswahlrunden („selective fights“) mit je drei Durchgängen
Jede Auswahlrunde besteht aus drei oder vier Durchgängen („stages“), je nachdem ob drei oder vier Teams in einer Gruppe sind. Während eines Durchgangs übernimmt jedes Team abwechselnd die Aufgabe des:
Je ein Teammitglied wird zum Sprecher bestimmt, während die anderen vier bei der Präsentation oder beim Experimenten assistieren und vor allem dem Sprecher bei der wissenschaftlichen Diskussion mit kurzen Hinweisen unterstützen dürfen. In Bad Saulgau werden zehn „physic figths“ parallel stattfinden.
Pro Durchgang („stage“) drei Präsentationen
Ein Durchgang dauert circa 45 bis 55 Minuten und wird ohne Unterbrechung durchgeführt. Zu Beginn wählt das „Gegner-Team“ eine der 17 Aufgaben aus und fordert das „Berichter- Team“ zum Beispiel auf, Aufgabe 10 zu präsentieren. Das „Gegner-Team“ versucht, kritisch nachzuhaken, um so Schwächen in der Lösung zu finden. Das „Gutachter-Team“ übernimmt die Schiedsrichteraufgabe.
Nach der Aufforderung, eine bestimmte Aufgabe zu präsentieren, kann das herausgeforderte „Berichter-Team“ dies auch ablehnen. Etwa aus taktischen Gründen, damit der Gegner nicht herausfindet, welche Aufgaben nicht geknackt werden konnten, oder weil die Aufgabe tatsächlich nicht gelöst werden konnte. Wer jedoch mehr als dreimal verweigert, riskiert einen Punkteabzug. Die richtige Strategie zu finden, ist Aufgabe des „Captains“.
Wie in manchen Sportarten kann ein starker Gegner auch beim Physik-Weltcup Vorteile bringen. Denn nur wortgewandte Teams können den Gegner verbal herausfordern, so dass dieser Gelegenheit bekommt, sein Können auch zu zeigen – und zu punkten.
Eine Präsentation dauert exakt zwölf Minuten
Das „Berichter-Team“ hat fünf Minuten Zeit, um sich vorzubereiten und exakt zwölf Minuten, um die Lösung vorzustellen –als Vortrag in einer Beamer-Präsentation und manchmal mit einem Experiment. Die Zeitvorgabe wird streng überwacht und darf nicht überschritten wer- den. Ein Kontrollmonitor zeigt die noch verbleibende Zeit an. Anschließend starten Berichter und Gegner mit ihrer 15-minütigen Diskussion. Meist entwickelt sich daraus ein verbaler Schlagabtausch. Danach schaltet sich als drittes das „Gutachter-Team“ ein, stellt kurze Fragen und bewertet die Argumente.
Am Ende erhält noch einmal der Sprecher das Wort, bevor die Juroren Fragen an alle drei Teams stellen können. Es folgt eine Bewertung der Jury für alle drei Teams. In den weiteren Etappen wechseln die Teams ihre Positionen solange, bis jedes Team einmal als Berichter, als Gegner und als Gutachter aufgetreten ist.
Ins Finale kommen die besten drei
Die drei besten Teams aus den fünf Vorrunden nehmen am Finale teil, wo jedes Team die Aufgabe, die es präsentieren möchte, selbst aussuchen darf. Das beste Team, das am Ende die höchste Punktzahl aus allen Bewertungen gesammelt hat, gewinnt das Turnier und den Sieger-Pokal. Alle drei Finalteilnehmer erhalten eine Goldmedaille.
Insgesamt sieht die Bewertung so aus:
Goldmedaille und Auszeichnung für den 1. Platz: für alle drei Finalteilnehmer
Silbermedaille und Auszeichnung für den 2. Platz: für die folgenden fünf Teams
Bronzemedaille und Auszeichnung für den 3. Platz: für alle Teams der oberen Hälfte der Rangliste
Eine internationale Jury entscheidet
Die internationale Jury setzt sich aus mindestens fünf Mitgliedern zusammen. Meistens sind es sieben Juroren – möglichst aus verschiedenen Ländern. Auch Teambetreuer werden in die Jury berufen. Allerdings dürfen sie nur in den Durchgängen bewerten, in denen ihr eigenes Team nicht vertreten ist. Nach jedem Durchgang vergibt die Jury Punkte von eins bis zehn für die Präsentation, für die Fragen und Antworten sowie die Diskussion.